Stell dir vor du sitzt auf einem 25x25 Meter grossen Deck und geniesst einen einmaligen Panoramablick auf den atemberaubenden Sonnenuntergang, die grenzenlose Sicht auf das glitzernde Meer und wenig später die funkelnden Sterne – ganz ohne Fenster und umgeben von reiner Meeresluft.
So ähnlich lautet der Werbeslogan des Anbieters und Besitzers des Frying Pan Tower – was übersetzt „Bratpfannen Turm“ bedeutet.
Näheres zur Plattform
Die Plattform steht ca. 55 Kilometer von North Carolina’s Küste entfernt, mitten im Atlantik. Umgeben von… nichts als Wasser. Die Plattform, welche sich 25 Meter über dem Wasserspiegel befindet, ist auf Stahl Stelzen gebaut und war früher ein Leuchtturm der US-Küstenwache. Dieser wurde allerdings nach der Einführung von GPS und Radarsystemen irgendwann überflüssig und stand seit dem Jahr 2004 leer. Richard Neal ersteigerte 2010 die stark ramponierte Station für umgerechnet 87'000 Franken und begann sie danach Schritt für Schritt zu restaurieren – unter anderem mit den Einnahmen von den Gästen.
Die Ausstattung
Wer sich eine Plattform mit Spa oder Pool vorstellt, die einem jeden Luxus bietet den man sich wünschen kann, liegt komplett daneben. Die Ausstattung dieses Leuchtturmes wurde vom Besitzer bewusst so belassen wie sie einst war. Sehr einfach: acht Zimmer mit Einzelbetten. Dusche, WC und Küche müssen mit anderen Gästen geteilt werden. Aber selbstverständlich sind warmes Wasser und Strom vorhanden.
Warum sollte eine überarbeitete Plattform, welche sogar für Übernachtungen vermietet wird, so gefährlich sein?
Das fragile Bauwerk wird regelmässig von heftigen Stürmen geplagt und steht mitten in der Hurrican Alley. Noch dazu befindet es sich am südlichen Ende des berüchtigten „Friedhofs des Atlantiks“. Das Gebiet heisst so, weil dort zahlreiche Schiffwracks liegen und schon tausende Seeleute aufgrund des dichten Nebels ihre Leben liessen.
Doch ein Aufenthalt ist nicht nur aus diesem Grunde ein grosses Abenteuer:
Laut dem Besitzer sei „schon die Bootsfahrt dorthin gefährlich, da man 55 Kilometer auf dem offenen Meer unterwegs ist“. Mit dem Helikopter sei es zwar sicherer, aber wenn Probleme auftauchten, würde dieser natürlich auch ins Wasser stürzen. Selbst wenn man es bis zum Frying Pan Tower schafft, sei man nicht vor den Gefahren sicher. Denn man müsse teuflisch aufpassen, um sich nicht am offenen Stahl zu verletzen, oder von der Plattform herunter zu fallen. Sogar vor Bleifarbe, Asbest und unbekannt toxischen Materialien, wird auf der Homepage gewarnt. Hinzu kommen möglicher Mangel an Trinkwasser, Strom und Sicherheitseinrichtungen. Noch dazu ist der Ozean voller Haie – ins Wasser zu fallen ist also keine gute Idee.
Aber hey, bisher sei laut Richard Neil zum Glück noch nichts Schlimmes passiert und er könne aus eigener Erfahrung sagen, wie sich eine Notsituation auf dem Leuchtturm anfühle. Denn 2016 habe es einen sehr plötzlichen Wetterumschwung gegeben. Plötzlich sei aus einem tropischen Sturm ein Hurrikan der Kategorie 2 geworden. Er sei gerade mit drei seiner vier Kindern und einem freiwilligen Helfer dort gewesen. Der Turm habe gehalten und ausser einem zerborstenen Fenster, habe es keine weiteren Schäden gegeben.
Wer darf alles einchecken?
Laut der Website muss jeder der dort übernachten möchte fit und gesund sein. Kinder unter zehn Jahren dürfen nur mit ausdrücklicher Erlaubnis der Eltern mit und müssen in der Lage sein, Sicherheitsanweisungen nicht nur zu verstehen, sondern auch zu befolgen. Ausserdem muss jeder Gast vorab zwingend eine Einverständniserklärung unterzeichnen. In dieser sind alle Risiken, welche mit dem Aufenthalt auf dem Frying Pan Tower verbunden sind, aufgezeichnet und mit der Unterschrift werden diese anerkannt und die Haftung selber übernommen.
Wie viel kostet der Aufenthalt?
Der Aufenthalt ist, mit seinen 630 Franken pro Person, nicht unbedingt günstig. Und selbst der Transport auf den Turm ist in diesem Preis nicht inbegriffen. Man hat die Wahl mit einem eigenen Boot dorthin zu gelangen, oder man folgt der Empfehlung des Betreibers und chartert einen Helikopter (was nochmals ca. 1200 Franken kostet). Es empfiehlt sich deshalb ein wenig Geld übrig zu haben, wenn man auf dem Frying Pan Tower übernachten möchte.
Das Frühstück ist inbegriffen, kochen und abwaschen müssen die Gäste allerdings selbst. Einfache Zutaten stehen für die Zubereitung der Mahlzeiten bereit. Wer allerdings nicht sparen möchte und das nötige Kleingeld hat, kann gerne auch einen Chefkoch ordern - so Neil.
Und… ganz alleine ist man auf der abgeschiedenen Plattform nun doch nicht.
Zwei ehrenamtliche Mitarbeiter sind immer dabei. Diese kümmern sich um den Betrieb, die Instandhaltung und um die Sicherheit der Anlage. Wer in seinem Leben unbedingt mal auf diese ausserordentliche Plattform möchte und sich eine Übernachtung nicht aus eigener Tasche leisten kann, kann sich sogar bei Richard Neil als freiwilliger Helfer bewerben.
Der Nervenkitzel ist vorprogrammiert!
Vielleicht findet sich doch der eine oder andere Abenteurer, der dieses Wagnis eingehen möchte und uns danach davon berichtet?
Wir jedenfalls sind uns mit dem Besitzer mehr als einig: „Das Abenteuer auf dem Tower ist ein Mix aus Camping und einem gemieteten Strandhaus, mit dem Unterschied, dass Sie sich in 25 Metern Höhe und mehr als 50 Kilometer draussen im Atlantischen Ozean befinden!“
Meher Infos gibts auf der offiziellen Website des Frying Pan Tower.
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