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Felix Frei, Hallenstadion Direktor

Felix Frei ist seit fast 9 Jahren Direktor des Hallenstadions in Zürich und somit Gastgeber der grössten Eventhalle der Schweiz. Im eventmagazin beschreibt er die Dimensionen des Hallenstadions in Zahlen und redet über Zukunftstrends der Eventbranche. 

Felix Frei, mit 130 bis 140 Eventtagen pro Jahr gehört das Hallenstadion zu den optimal ausgelasteten Eventlocations der Schweiz. Wie bewältigen Sie den Eventbetrieb, wieviele Mitarbeiter stehen Ihnen zur Seite? 
Felix Frei: Für den Betrieb des Hallenstadions stehen 25 Festangestellte (inkl. Lernende und Praktikanten) sowie 400 «Mitarbeitende auf Zeit» im Einsatz. Dazu kommen noch einmal 25 Festangestellte und weitere 400 – 500 «Mitarbeiter auf Zeit», welche in der Eventgastronomie arbeiten.

«Für den Betrieb des Hallenstadions stehen 25 Festangestellte sowie 400 «Mitarbeitende auf Zeit» im Einsatz.»

Weiter haben wir 5-7 Festangestellte im Haus, die für verschiedene Dienstleister von uns arbeiten (z.B. EWZ, Habegger AG, Burkhalter). Insgesamt kommen wir so auf 60 feste Arbeitsplätze sowie «800 – 900 Mitarbeitende auf Zeit.» Diese Zahlen umfassen nur den Betrieb des Hallenstadions, die Mitarbeiter, welche ein Veranstalter für die Eventdurchführung einsetzt, sind dabei nicht eingerechnet. 

Als Hallenstadion seid Ihr die grösste und sicher auch populärste Eventlocation der Schweiz. Wo holt man sich als Flaggschiff der Eventbranche seine Inspiration? 
Im Segment «Arena / festinstallierte Indoor Eventhallen» sind wir tatsächlich in der Schweiz die grösste unserer Art. International gesehen gibt es natürlich noch grössere Locations, hier gehören wir zum sogenannt „mittleren Segment“, welches eine Besucherkapazität von 10’000 – 15’000 Besucher umfasst. Damit wir Markttrends sowohl technisch, als auch eventmässig frühzeitig erkennen und aufnehmen können, ist uns eine internationale Vernetzung sehr wichtig.

«Damit wir Markttrends frühzeitig erkennen und aufnehmen können, ist uns eine internationale Vernetzung sehr wichtig.» 

Darum tauschen wir uns regelmässig mit anderen Hallen unserer Grösse aus, holen Inspiration, und versuchen Trends frühzeitig umzusetzen. 

Was sind Ihre grössten Herausforderungen in Leitung & Betrieb des Hallenstadions?
Hier gibt es zwei Hauptthemen für uns: Der Markt und die Arena. Der Eventmarkt hat sich in den letzten Jahren extrem verändert, und er verändert sich immer schneller. Da haben wir das Tourneegeschäft mit seinen Terminschwierigkeiten, die Ticketpreise, welche ihre Grenzen erreichen und die Tendenz, dass Künstler in kleinen Märkten zu häufig live auftreten. 
Aber auch das Corporate Event Business verändert sich jedes Jahr.

«Der Eventmarkt hat sich in den letzten Jahren extrem verändert, und er verändert sich immer schneller.»

Man darf im Eventgeschäft nie ausruhen und muss aus den Markt-Veränderungen frühzeitig die richtigen Schlüsse ziehen. 

Die zweite Herausforderung, die wir haben, ist die Entwicklung unserer Arena: Damit unsere Location auch in 10 Jahren noch «State of the Art» ist, sind wir gefordert unser Haus technisch immer wieder auf den neusten Stand zu bringen, und bei Bedarf die Infrastruktur zu erneuern. Auch hier gilt es, immer dran zu bleiben. 

Was ist der besondere Reiz an Ihrem Job als Hallenstadion Direktor? 
Nun, es ist sicher einfach schon mal reizvoll, in diesem «Leuchtturm» der Eventbranche tätig sein zu dürfen. Das Hallenstadion ist und bleibt die Ikone im Schweizer Eventgeschäft. In meiner Arbeit gefallen mir insbesondere die Lebhaftigkeit des Eventgeschäfts und die damit verbundenen Herausforderungen für mich als CEO.

«Das Hallenstadion ist und bleibt die Ikone im Schweizer Eventgeschäft.» 

Es macht mir Freude, mich in den Spannungsfeldern der Eventwelt zu bewegen, immer wieder Dinge zu hinterfragen und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Die Vielfalt unserer Tätigkeit, unserer Kundschaft und unserer Angebote ist einzigartig und macht mir Spass. 

Wie wird sich die Eventwelt in den nächsten 10 Jahren verändern?
Ich gehe davon aus, dass sich die Trends der letzten Jahre verstärken werden. Der Eventmarkt wird weiter wachsen, die Frage ist nur wie. Seit Jahren stellen wir fest, dass die Ticketpreise eine Grenze erreicht- und vielleicht sogar überschritten haben. Es gibt und braucht hier neue Ansätze. Yield Management, wie wir es aus Luftfahrt und Hotellerie kennen, ist hier ein Thema, das diskutiert wird. Ob dieses Konzept allerdings auch im Eventbereich funktioniert, ist ungewiss.

«Der Eventmarkt wird weiter wachsen, die Frage ist nur wie.»

Ein Trend, der sich weiter fortsetzen wird, ist die Kurzfristigkeit und Schnelllebigkeit in der Branche. Allerdings bin ich überzeugt, dass «Live Entertainment» an sich eine solide Zukunft hat: Künstler müssen heute live auftreten, weil sie mit Cd’s kein Geld mehr verdienen.

«Künstler müssen heute live auftreten, weil sie mit Cd’s kein Geld mehr verdienen.»

Das Publikum wünscht sich Live-Erlebnisse. Dass der Public Event Markt weiter wachsen wird, steht darum für uns ausser Frage. Alleine schon das Bevölkerungswachstum bringt eine steigende Nachfrage des gesamten Unterhaltungsangebots mit sich. 

Wie sieht die Beziehung von Public Events und Corporate Events aus? Was funktioniert gleich, wo unterscheiden sich die beiden Bereiche?
Was wir feststellen ist, dass sich Corporate- und Public Events in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten tendenziell gegenteilig verhalten: Wo der Corporate Event Markt in Krisenzeiten leidet, zeigt sich der Public Event Markt krisenresistent, ja sogar wachsend. Wir hatten beispielsweise im 2009 unser bisher bestes Jahr im Public Event Bereich.
Dies war das Jahr direkt nach Ausbruch der Bankenkrise.

«Wir hatten 2009 unser bisher bestes Jahr im Public Event Bereich. Dies war das Jahr direkt nach Ausbruch der Bankenkrise.»

In Zeiten der Unsicherheit beobachten wir, dass sich die Leute eher ein Konzert für 80 Franken leisten, als ein Skiweekend. Insofern profitieren wir sicher davon, sowohl für Corporate- als auch für Public Events eine attraktive Infrastruktur anbieten zu können. 

Felix Frei, besten Dank für das Gespräch.


Das Hallenstadion in Zahlen: 
- Maximale Besucherkapazität: 13’000
- Anzahl Eventtage pro Jahr: 130 – 140 (wovon 32 – 35 Tage Eishockey / ZSC Lions)
- Zusätzliche Auf- und Abbautage pro Jahr: 60 – 80 
- Jahresumsatz: 22 Millionen Schweizer Franken
- Eigentumsverhältnisse: 60% Privat, restliche 40% Stadt & Kanton Zürich

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