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Sieben Frauen in Valencia und was sie da erleben

Neulich machte ich eine spannende Erfahrung in der spanischen Stadt Valencia. Eine Kollegin organisierte einen Städtetrip mit sieben Frauen, die einander nicht kannten. Ich war eine davon. Ihr Ziel war es, mit unterschiedlichen Leuten, in unterschiedlichen Lebenssituationen, eine Stadt zu entdecken und dabei ein inspirierendes Wochenende zu verbringen.
 
Nun bin ich also unterwegs an die spanische Mittelmeerküste.
 
In unserem Airbnb treffen wir zum ersten Mal alle zusammen. Ein «wunderbarer Mix» denke ich. Kurze Zeit später sitzen wir gemeinsam in einem netten Strassencafé und sind bereits mitten in einer angeregten Diskussion über die Flüchtlingspolitik. Auf natürliche Art und Weise lernen wir uns kennen. Ich liebe die Vielfalt, die nicht nur in der Diskussion zum Ausdruck kommt. Doch in einem Punkt scheinen wir alle gleich zu sein. Wir alle mögen schöne Cafés und Restaurants und gehen auch gerne mal ein paar Meter weiter, um nicht im 0815 Lokal einkehren zu müssen.
 
«Kurze Zeit später sitzen wir gemeinsam in einem netten Strassencafé und sind bereits mitten in einer angeregten Diskussion über die Flüchtlingspolitik.» 

Gemeinsam schlendern wir zum «Mercado Central». In einer schönen Jugendstil-Markthalle wird hier wochentags mit allen möglichen Dingen des täglichen Lebens gehandelt.  Wir kaufen uns ein paar Köstlichkeiten ein, welche wir später in einem Park genüsslich degustieren. Dabei probieren wir auch das typisch valencianische Erfrischungsgetränk «Horchata» aus. Für meinen Geschmack viel zu süss, obwohl ich den leicht unreifen, säuerlichen Charakter dieses Getränkes spannend finde.
 
Mit dem Fahrrad pedalen wir nun los und erkunden die Umgebung. Wir fahren einem Flussbett entlang, welches in den 50er Jahren aufgrund massiver Überschwemmungen trocken gelegt werden musste. Auf diesem Weg gelangen wir zum majestätischen «Palau de les Arts Reina Sofia». Der Palast der Künste ist ein Opern- und Kulturhaus, welches vom valencianischen Architekten Santiago Calatrava stammt. (www.lesarts.com)

«Auf diesem Weg gelangen wir zum majestätischen Palast der Künste»
 
In diesem Park verweilen wir und lassen uns von den imposanten Bauwerken beeindrucken. Auf einmal schweift mein Blick aufs Wasser. Sind das Bubbles? Diese Bubbles, die ich mal auf meiner "Bucket List" aufgeschrieben habe? - Ja, das sind sie! Natürlich kann ich bei dieser Gelegenheit nicht widerstehen.
 
Durch einen schmalen Reissverschluss steige ich ein. Der Ballon wird mit einem Aufblasgerät gefüllt, und anschließend aufs Wasser geschubst. Also los, aufstehen und rennen, denke ich. Platsch! -Ok noch mal. - Platsch! Ich merke sofort: so einfach ist das gar nicht. Zumindest mit meiner Körpergrösse nicht. Meine Spannweite reicht nicht aus, um die Seiten meines Bubbles zu berühren.
 
«Sind das Bubbles? Diese Bubbles, die ich mal auf meiner Bucket List aufgeschrieben habe?»

Nach einigen Versuchen gelingt es mir, kurz aufzustehen. Doch die Wellen der andern Bubbles lassen meinen Erfolg nur wenige Sekunden andauern. Ununterbrochen übe ich weiter und bleibe hartnäckig dran, bis ich einige Schritte übers Wasser schaffe. Ich renne direkt auf den nächsten «Wasserplaneten» zu und provoziere einen Crash. Die Vergeltung lässt nicht lange auf sich warten.  So geht es hin und her, bis ich plötzlich spüre, dass sich wohl der größte Teil des Sauerstoffs in meiner Kapsel in Kohlendioxid umgewandelt hat. Deshalb schalte ich einen Gang, oder gar zwei zurück und lasse mich, wie in einer Wiege liegend, durch das Wasser schaukeln. Ich lausche dem dumpfen Lachen und Kreischen außerhalb meines kleinen Planeten und bin ganz ehrlich ein wenig erleichtert, als ich an einem langen Seil  wieder an Land gezogen werde.
 
Der Reisverschluss wird von aussen geöffnet und aus derselben Richtung strömt nun frische Luft hinein, direkt in meine Lunge, wo ich sie nun langsam aber sicher brauchen kann.

«Ich lausche dem dumpfen Lachen und Kreischen außerhalb meines kleinen Planeten»
 
Am nächsten Tag machen wir uns erneut mit den Fahrrädern auf den Weg. Die platten Reifen, welche unterwegs unsere Geduld und Nerven prüfen, können unserer guten Laune nichts anhaben. Schon gar nicht als wir das in weiss getünkte Haus mit den mitfahrenden Fensterläden sehn. (www.lamasbonita.es) Mein Herz schlägt höher. Ich spüre, dass ich an einem wunderbaren Ort gelandet bin.
 
«Mein Herz schlägt höher. Ich spüre, dass ich an einem wunderbaren Ort gelandet bin.»

Vom frisch gepressten Saft aus süssen Orangen bis zum Blick aufs Meer, von der gepunkteten Schürze der Serviererin bis zum perfekten Foodstyling auf meinem Teller, vom Blumenstrauss in der Toilette bis zum kleinen Kinder Klo in der Damen Toilette, alles ist hier durchdacht.

Ich liebe Orte, an welchen Herzen kommunizieren. In solchen Momenten wird mir bewusst, dass ich nicht für "multi - talking" geschaffen bin. Deshalb geniesse ich den Moment im hier und jetzt auf meine Weise.  Umgeben von wunderbaren Menschen, welche bestimmt auch interessante Gespräche führen.

Auf einer krönenden Tapas Tour durch verschiedene Lokale verabschiede ich mich von einem inspirierenden, kulinarischen und bewegenden Wochenende. Diese tollen Frauen haben meine Reise durch ihre Einzigartigkeit sehr positiv geprägt. Am meisten beeindruckt hat mich der gegenseitige Respekt. Die Wertschätzung trotz Unterschiedlichkeit. Diese verbindende Erfahrung, will ich in unsere Zürcher Strassen und Cafés weiter tragen. 


Ein Beitrag von Corinne Schüpbach, Entdeckerin & Geniesserin. (www.ichhierundjetzt.com)

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