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Marc Sway: Freuden und Leiden eines Musikers

Marc Sway. Was wäre aus dir geworden, wenn es mit Musiker nicht geklappt hätte?
Marc Sway: Mein Berufswunsch in sehr jungen Jahren war eigentlich Papst, bis ich gemerkt habe, dass dies schwierig sein könnte als evangelischer Christ. Spass beiseite: Eigentlich konnte ich mir nie einen anderen Beruf als Sänger und Musiker vorstellen. 

Letzte Woche hast du deine neuste Single „Breaking the Waves“ herausgegeben. Worum geht es im Song?
"Breaking the Waves“ ist ein Gefühl von unendlicher Weite und dieser Sehnsucht, die wir alle kennen, nämlich endlich nach Hause zu kommen. Der Song ist die Frucht einer spannenden Zusammenarbeit zwischen mir und dem Hitproduzenten Dodo Jud, der die Schweizer Musiklandschaft aktuell mit seinem Sound prägt wie kein anderer (Steff la Chef, Lo & Leduc und andere). Es ist eine Fusion, die es in sich hat. Ich verlasse meine Comfort Zone des klassischen Souls und wage mich in Dodos moderne Produktionswelt. Ein gemeinsames Album? Das steht alles noch in den Sternen. Fakt ist, dieser Song war zu gut, um ihn in einer Schublade alt werden zu lassen. 

Die Musikbranche steckt in Schwierigkeiten, mit Cd’s und Songaufnahmen lässt sich kaum mehr Geld verdienen, was machst du, damit du trotzdem deine Familie ernähren kannst?
Change or die! Das Geschäft wechselt, verlagert sich. Früher Platten, heute Konzerte! Zeiten der Veränderung sind auch Chancen für innovative und kreative Menschen, es entstehen neue Projekte und Möglichkeiten. Leider müssen wir aber auch feststellen: Es wurde noch nie so viel Musik gehört wie heute, aber noch nie war sie so wenig wert. Und trotzdem brauche ich Songs und Alben, das ist meine Visitenkarte, die mich im Konzertgeschäft weiter bringt. 

Kannst du uns einen kleinen Einblick geben in die verschiedenen Projekte, in denen du momentan engagiert bist?
Aktuell bin ich für meine neue Single „Breaking the Waves“ unterwegs. Es stehen Konzerte mit meiner Band an, vor allem für private Veranstaltungen. Im Theater Rigiblick spiele und singe ich im „Tribute Ray Charles“ an verschiedenen Daten, eine ganz spannende Geschichte. Des weiteren haben wir im Oktober ein Projekt „Jazz meets Brasil“ mit Konzerten in Langenthal und Rorschach und zu guter Letzt im Dezember eine Kleintheater Tour unter dem Label „Johnny Marroni“, die einzig wahre Weihnachtsgeschichte. Und was natürlich immer angesagt ist: Ich schreibe neue Songs.

Welches war dein bisher schönster/berührendster Moment in deiner Künstlerkarriere?
Bei weit über 1000 Konzerten gibt es nicht den berührendsten Moment. Aber es gibt einen Zustand, der dies am besten beschreibt: Ich stehe auf der Bühne, um mich herum ist alles unglaublich stimmig und emotional, man erreicht ein Gefühl von Schwerelosigkeit. Magic Moments! 

Welches war der bisher peinlichste Moment in deiner Künstlerkarriere?
Den gab es wirklich. Bei einem Sprung von einem Bühnenpodest ist meine Hose gerissen. Aber da ich - im Gegensatz zu Lenny Kravitz - Unterwäsche trage, löste das keinen Shitstorm aus. Angriff ist die beste Verteidigung, sagte ich mir, und stand schlussendlich in Unterhosen vor dem Publikum.

Wenn du einen Wunsch frei hättest an die Schweizer Veranstalter- und Eventbranche, wie würde der lauten?
Die Schweiz hat eine unglaubliche Veranstaltungsdichte im Bereich Live Musik, kaum vergleichbar mit einem anderen Land. Angeblich sollen es zum Beispiel über 380 Openairs pro Jahr sein, das wären 1.06 pro Tag! Sicher Weltrekord für unser kleines Land. Mein Wunsch an die Veranstalter: Kannibalisiert euch nicht selber und seid vorsichtig mit gratis Konzerten: Die Musik verliert dadurch ihren Wert, und die Musiker ihre zur Zeit fast einzige Erwerbsquelle.

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