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Barbra Albrecht im Eventtalk

Barbra Albrecht, wie würden Sie die aktuelle Situation in der MICE- und Eventwelt nach zwei Jahren Corona-Zeit beschreiben? 
Barbra Albrecht: Aktuell sehen wir im Eventgeschäft einen Kampf um Verfügbarkeiten, weil viele verschobene und neue Business Events noch vor Ende Herbst durchgeführt werden wollen. Auf allen Ebenen ist zurzeit ein grosser Nachholbedarf zu spüren. 
 
In dem Fall sind die Sorgen der Eventbranche, dass zukünftig viele Meetings und Events nur noch virtuell stattfinden, unbegründet? 
Wir gehen davon aus, dass gewisse Businessevents, bei denen der reine Informationsaustausch im Vordergrund steht, auch weiterhin virtuell stattfinden werden. Gleichzeitig denken wir aber auch, dass mit der Ausweitung von Remote Work und Home Office neue Meetings und Events entstehen werden, um Teams zusammenzuschweissen und die Zugehörigkeit der Mitarbeitenden zu ihrer Firma zu stärken. 
 
Das bedeutet, dass die Schweiz als Eventdestination auch über die Corona-Zeit hinaus Zukunft hat...
Davon sind wir überzeugt. Der Auf- und Ausbau von geschäftlichen Beziehungen und Netzwerken wird auch zukünftig nur durch persönliche Treffen möglich sein. Vermutlich werden Business Events mit persönlicher Präsenz kleiner werden, da das Reisen teurer und etwas umständlicher sein kann, und auch Überlegungen betreffend Nachhaltigkeit werden in Zukunft stärker in die Eventplanung einfliessen. Das persönliche Treffen von Menschen kann jedoch längerfristig kaum durch virtuelle Meetings ersetzt werden.
 
Wo sehen Sie die Meeting- und Eventdestination Schweiz in fünf Jahren? Welche Veränderungen erwarten Sie, was Eventformate und Angebotsstrukturen anbelangt? 
Die Zeit im Plenum mit Frontalpräsentationen wird vermutlich in Zukunft kürzer zugunsten von mehr Zeit für Austausch in kleinen Gruppen. Dafür werden mehr ungewöhnliche Break-out Möglichkeiten gefragt sein, welche einen Austausch in kleineren Gruppen ermöglichen. Convenience für den Organisator mit Digitalisierung der Offertstellung und professioneller Betreuung bei Planung und Durchführung werden zudem weiter an Bedeutung gewinnen, da die Kurzfristigkeit bei der Planung weiter zunimmt. 
 
Wenn wir zurückblicken, wo sehen Sie ganz konkrete Auswirkungen von zwei Jahren Corona-Zeit auf die MICE- und Eventwelt? 
Die Frage nach dem Return on Investment hat sicher in der Eventbranche während Corona weiter an Bedeutung gewonnen und dasselbe gilt auch für die Aspekte der Nachhaltigkeit. Damit verbunden erleben beispielsweise die «Bleisure»-Reisen Aufwind, wo Mitarbeitende Geschäftsreisen und Ferien miteinander kombinieren und dadurch nur einmal reisen müssen. 
 
Barbra Albrecht, vielen Dank für das Gespräch. 
 
Barbra Albrecht leitet das «Switzerland Convention & Incentive Bureau (SCIB)» bei Schweiz Tourismus und ist seit 2016 Mitglied der Geschäftsleitung der Schweizer Tourismusorganisation.

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