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Lena Fischer vom Gurtenfestival

Die Marketing und Kommunikationsleiterin des Gurtenfestivals erzählt uns im Eventtalk, wie sie anstatt einem Festival nun ein Schnelltestzentrum leitet.

Lena Fischer, inwiefern hat Covid-19 in den vergangenen Monaten euren Alltag als Gurtenfestival Team verändert?
Lena Fischer: Wir waren gezwungen, vom Modus „Vollgas“ auf Sparflamme mit faktischem Berufsverbot umzuschalten. Wir hatten ungewohnterweise einen ruhigen Sommer, sahen uns alle viel weniger und wenn, dann meist nur digital. Aktuell machen wir etwas, auf das wir uns vor ein paar Monaten noch überhaupt keinen Reim hätten machen können: Wir betreiben und leiten ein Schnelltestzetrum sowie mobile Testtruppen für Massentest im Auftrag des Kantons Bern. Unser Alltag hat sich im vergangenen Jahr gefühlt x-mal aufs Neue verändert.  

Im November habt ihr den Zuschlag für den Betrieb des Covid-19 Schnelltestzentrum beim Flughafen Bern-Belp erhalten. Wie kam es dazu?
Der Kanton Bern kam mit der Anfrage auf uns zu, ob wir die Kompetenzen und Kapazität hätten, um für sie ein Schnelltestzentrum zu bauen, betreiben und leiten. Nach kurzer interner Absprache und einigen Abklärungen lautete unsere Antwort: Ja, das können und machen wir gerne. 

Was waren/sind die Herausforderungen beim Aufgleisen und Betreiben des Testzentrums? 
Es ging alles unheimlich schnell. Zwischen Anfrage und Eröffnung lagen nicht allzu viele Tage. Wir programmierten unsere eigene Software, rekrutierten und schulten zusammen mit unserem Partner viel Personal, planten und bauten das Testzentrum und noch einiges mehr. Obwohl es viele Parallelen zu einem Festivalbetrieb gibt, gab es natürlich dennoch Gebiete, die uns neu waren und in die wir uns innert kürzester Zeit reindenken mussten. 

Die aktuelle Krise legt das Festivalleben seit letzten Frühling praktisch lahm, was gibt euch Mut und Hoffnung, trotzdem dranzubleiben und weiterzumachen?
Wir haben ein super Team und grosse Freude an unserer Arbeit, das ist sicher das Fundament und ein wichtiger Grundstein. Zudem wissen wir ja, dass vor allem die Zeit ein wichtiger Faktor dieser Pandemie ist - je mehr Zeit vergeht, desto mehr Erfahrungen und Daten haben wir, desto mehr weiss die Wissenschaft. Wir werden sehen, wann eine Rückkehr zu mehr Normalität möglich sein wird - bis dahin arbeiten wir aktuell im besagten Schnelltestzentrum, machen uns für diverse Szenarien bereit und versuchen immer guten Mutes zu bleiben. 

Gibt es aus deiner Sicht auch irgendwelche positiven Aspekte in Zusammenhang mit der aktuellen Krise?
Ich denke, es gibt sicher nicht nur negative Aspekte, je nach dem, aus welcher Position und welchem Blickwinkel heraus man dies betrachtet respektive betrachten kann. Die Besinnung auf sich selbst und seine Liebsten, das Regionale, die Solidarität, das Innehalten, das Realisieren, wie privilegiert wir hier in der Schweiz verglichen mit anderen Ländern immer noch sind, das Zusammenstehen, die Verschnaufpause für das Klima usw. Schlussendlich bin ich auch der Überzeugung, dass diese Krise oder Krisen im allgemeinen v. a. auch Sachverhalte, dysfunktionale Systeme, Probleme an die Oberfläche schwemmen, die vorher schon vorhanden waren, nun aber unausweichlich in den Fokus rücken. Was man sowohl als negativ, wie auch als positiv betrachten kann.

Wenn du für das Gurtenfestival einen Wunsch frei hättest fürs kommende Jahr, an wen würdest du ihn richten und wie würde der Wunsch lauten?
Liebes Universum, bitte lass uns im Sommer am Gurtenfestival vier Tage unbeschwert alle zusammen, einander in den Armen liegend, Konzerte geniessen, Partys feiern und schöne, wohltuende Tage verbringen. 

Wenn du einer Person aus deinem Umfeld, der Eventbranche oder auch der Gesellschaft ganz besonders Danke sagen möchtest für ihren Einsatz in der Corona-Zeit, wer wäre das und warum?
Allen, die in dieser Zeit unermüdlich für die Gesellschaft gearbeitet haben. Allen, die irgendwie, irgendwo, bei irgendjemandem zu heiteren, unbeschwerten Momenten beigetragen haben. Und natürlich unserem Team - fürs gemeinsame Meistern von absurden Situationen und anstrengenden Momenten. 

 

Lena Fischer, vielen Dank für das Gespräch.

Lena Fischer (Jahrgang 1989) ist Mitglied der Geschäftsleitung, Mediensprecherin und Leiterin Kommunikation & Marketing des Gurtenfestivals. Früher hat die Bernerin bei Sony Music Switzerland gearbeitet und sie verbringt ihre Freizeit gerne mit guter Musik oder in der Natur. Die erste Erinnerung ans Gurtenfestival war ihr erster Besuch mit 14 Jahren. 

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